Unser diesjähriger Urlaub führte uns an die Mosel. Eine Woche entlang des Flusses von Koblenz bis nach Trier. Wunderschöne Schlösser, malerische Landschaft, lecker Wein. Wie wir unsere Woche Mosel geplant haben und was wir uns in dieser Zeit angeschaut haben, erfahrt ihr hier.
Koblenz
Startpunkt unserer Reise war die Mündung der Mosel in den Rhein. Genauer gesagt das Deutsche Eck in Koblenz. Vom Ufer aus könnt ihr die beiden Flüsse bestaunen und den vorbeifahrenden Schiffen zusehen. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal dort ist sehr markant und Teil des Deutschen Ecks. Von hier aus könnt ihr euch einen tollen Überblick über die beiden Flüsse verschaffen. Durch die rückwärtige Galerie, die die deutschen Bundesländer zeigt, ergeben sich außerdem kleine Fenster ins Innere der Stadt.
Ebenfalls sehenswert ist die Festung Ehrenbreitstein und das Schloss Stolzenfels etwas südlich von Koblenz. Was die beiden Anlagen so unverwechselbar und sehenswert macht, könnt ihr in meinem Beitrag über Koblenz nachlesen.
Abtei Maria Laach
Nachdem uns in unserem Elsass-Urlaub 2017 bereits das Kloster St. Odilienberg so verzaubert hatte, wollten wir uns auch die Abtei Maria Laach genauer ansehen. Die Kirche der Benediktinerabtei ist schon von weitem zu sehen und ist ein kleines architektonisches Spektakel. Denn auf dem Weg in die Kirche könnt ihr im Innenhof einen kleinen Springbrunnen sehen. Rund um das Kloster gibt es einen schönen Garten und eine eigene Gärtnerei.
Von der Abtei Maria Laach ist es nicht mehr weit zum Laacher See. Es ist der größte See in Rheinland-Pfalz und ist ein ehemaliger Vulkankrater. Noch heute lässt sich dort vulkanische Aktivität in Form von aufsteigendem Kohlenstoffdioxid nachweisen.
Für Fans von Atlantis ist der See ebenfalls ein Muss: Denn laut einer alten Sage soll hier einst auf einer Insel ein wunderschönes Schloss gelegen haben, das bei einem schweren Unwetter mitsamt des darin lebenden, tyrannischen Grafen, versank.
Burg Olbrück
Als wir bei Maria Laach waren, lasen wir von der nahe gelegenen Burg Olbrück. Obwohl die Ruine von außen zunächst eher unscheinbar wirkt, solltet ihr sie nicht unterschätzen. Denn der Innenhof der Burg ist wunderschön hergerichtet und der Rundgang ist vor allem für Kinder einfach nur toll. Denn die verschiedenen Stationen haben ein Schwert, das im Boden versenkt ist. Zieht man daran, kann man die Geschichte hinter der Burg hören. Super erzählt, sehr spannend, toll hergerichtetes Gelände. Sogar den Turm der Burg kann man besteigen. Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick!
Geysir Andernach
Zwar am Rhein gelegen, aber dennoch ein kleines Highlight ist der Kaltwassergeysir Andernach. Das Wasser sprüht dabei bis zu 60 Meter hoch in den Himmel. Zu erreichen ist der höchste Kaltwassergeysir der Welt leider nur mit einer 10-minütigen Schifffahrt. Durch seine hohe Bekanntheit ist der Geysir auch sehr überlaufen und leider nur halb so spektakulär, wie man sich ein solches Naturspektakel vielleicht vorstellt.
Mit der Schiffahrt zum Geysir erwerbt ihr übrigens auch den Eintritt in das Museum, das vor allem für Kinder ein echtes Highlight ist. Denn hier können sie spielerisch alles rund um Geysire lernen und verstehen, wie viel Kraft hinter einem solchen Ausbruch steckt.
Erwachsene zahlen 15 Euro Eintritt, Schüler und Studenten erhalten einen ermäßigten Eintritt von 9,80 Euro (Stand Sommer 2018). Kinder bis 1 Meter Größe dürfen umsonst zum Geysir – hier sind die Damen am Schalter allerdings sehr streng.
Andernach
Nachdem wir schon im Ort Andernach sind, schauen wir uns auch noch den historischen Ortskern an. Besonders empfehlen kann ich euch hier die Burgruine inmitten des Orts.
Cochem
Ein weiterer Punkt auf unserer Reise ist der Ort Cochem mit seiner weltberühmten Reichsburg. Die Burg ist ein beliebtes Fotomotiv und auf jeden Fall einen Besuch wert. Von dort oben habt ihr außerdem einen super Ausblick über die Mosel. Sehenswert ist übrigens auch die Historische Senfmühle. Der Eintritt hierfür kostet nur 2,50 Euro und beinhaltet eine Führung und eine Verkostung. Besonders der Riesling-Senf hat mir hier besonders geschmeckt.
Wie unser Tag in Cochem war, könnt ihr auch in diesem Beitrag nachlesen. Hier stelle ich euch die Stadt vor und erzähle mehr zu unserem Besuch.
Burg Eltz
Wenn ihr Fachwerkhäuser und Burgen mögt, werdet ihr Burg Eltz lieben. Ich bin noch immer begeistert von der 850 Jahre alten Burg, die seit dem Mittelalter besteht und noch nie – auch nicht durch einen der Weltkriege – zerstört wurde. Grund hierfür ist wohl die idyllische Lage des Bauwerks. Denn vom Parkplatz aus kann man entweder 1 Kilometer durch einen schattigen Wald zur Burg laufen oder mit einem kleinen Bus dorthin fahren.
Wir haben uns für den Fußweg entschieden und wurden sogleich belohnt. Denn Burg Eltz lässt sich so von weiter entfernt zwischen den Bäumen hindurch bestaunen. Beim Eintrittsgeld sind sowohl das Museum der Burg als auch eine Führung durch die Räume enthalten. Besonders spannend fand ich das wunderschöne Fenster im Schlafzimmer einer der Herrscherfamilien. Es ist seit Jahrhunderten erhalten.
Bernkastel-Kues
Die Fachwerkstadt zählt zu den besonderen Orten an der Mosel. Sie ist ebenfalls für ihr Fachwerk bekannt und besticht durch ihre romantischen Gassen. Hier lässt es sich super flanieren, aber auch rund um das Städtchen gibt es zahlreiche Wanderwege. Wir haben uns für einen kurzen Rundweg entschieden, der uns etwa 1 Kilometer stadtauswärts zu einem kleinen Wasserfall führt.
In meinem Tourismusführer wurde die Bonbonmanufaktur der Stadt besonders hervorgehoben, weshalb ich diese unbedingt besuchen wollte. Leider hatte ich mir davon zu viel erhofft – statt den Leuten beim Herstellen der Süßwaren zuzusehen, gab es dort nur einen Laden.
Neumagen-Drohn
Ein weiterer kurzer Abstecher ist der älteste Weinort Deutschlands: Neumagen-Drohn. Das kleine Örtchen ist bekannt für seine hölzerne Galeere, die man mieten kann, um damit an der Mosel entlang zu fahren. Sie ist das Wahrzeichen des Dorfs und ist daher auch an dem Ortsschild abgebildet. Inmitten des Ortes befand sich einst ein Römerkastell. Durch zahlreiche Infoschilder lassen sich die Grundmauern noch heute nachvollziehen.
Villa Rustica Mehring
Wenn ihr beim Flanieren durch Neumagen-Drohn Lust darauf bekommen habt, römische Geschichte noch mehr zu erleben, kann ich euch die Römische Villa in Mehring empfehlen. Sie wurde in den 80er Jahren entdeckt und teilweise wiederaufgebaut. Sie ist ganztägig geöffnet und frei zugänglich. In den Sommermonaten gibt es sonntags um 11:30 Uhr eine Villenführung. Natürlich könnt ihr auch einen Termin für eure Gruppe vereinbaren.
Besucherbergwerk Fell
Wärmstens zu empfehlen – besonders wenn ihr mit Kindern unterwegs seid: Das Besucherbergwerk Fell. Hier besucht ihr den Stollen, in dem ehemals Schiefer abgebaut wurde und lernt alles über das Material. Die Führungen sind kindgerecht und mit viel Liebe gestaltet. Im Infozentrum ist noch ein kleines Museum untergebracht, in dem man alles über die Region lernen kann: Über den Schiefer, den beliebten Wein und auch über Fledermäuse, die in den Wintermonaten im Bergwerk überwintern.
Trier
Das Ende unserer Mosel-Reise war die Römerstadt Trier. Hier könnt ihr spektakuläre Bauten aus den Zeiten der Römer bestaunen – etwa das Amphitheater, das Porta Nigra oder zahlreiche Thermen. Besonders schön ist auch der Dom, der eine jahrhundertelange Geschichte birgt. Wenn ihr wissen wollt, wo man mitten in der Stadt den leckersten Wein mit der besten Aussicht genießen kann, solltet ihr unbedingt meinen Beitrag über die Stadt Trier lesen.
Wanderweg Römerpfad Butzweiler
Nachdem ich von der Genovevahöhle gehört hatte, wollte ich unbedingt in der Gegend bei Butzweiler wandern gehen. Dazu ging es erst mal nach Kordel und von dort aus auf einer kleinen Straße in Richtung Butzerbachtal/Burg Ramstein. Hier ist der Startpunkt für unsere Rundwanderung. Der Rundweg ist 10 Kilometer lang, bietet viel abwechslungsreiche Natur, interessante kulturelle Orte und ist oben drein noch für Familien geeignet.
Butzerbach mit Wasserfällen
Los ging es ins schattige Butzerbachtal. Entlang einiger Wege und Stege konnten wir bis zum Beginn des Wasserfalls aufsteigen. Dabei verliefen einige Überquerungen über Brücken oder Trittsteine über den Bach. Da wir während einer Trockenperiode unterwegs waren, war der Wasserfall nicht so imposant wie sonst, aber dennoch sehr schön. Kleines Highlight hier ist eine 30 Meter lange Hängebrücke.
Pützlöcher
Nächste Sehenswürdigkeit sind die Pützlöcher aus dem 2. Jahrhundert. Hier wurden einst die Steine für den Bau des Porta Nigra in Trier geschlagen.
Spätrömische Langmauer
Unser weiterer Weg führt bergaufwärts aus dem Wald heraus. Das Stück, das wir in der prallen Sonne gehen müssen, ist zum Glück überschaubar. Letztlich gelangen wir an einen rekonstruierten Abschnitt der insgesamt 72 Kilometer langen Mauer aus dem 4. Jahrhundert nach Christus.
Keltische Fliehburg
Zurück im Wald dauert es nicht lange, bis wir an die Keltische Hochburg gelangen. Sie befindet sich auf einem 50 Meter hohen Felssporn.
Genovevahöhle
Der eigentliche Grund für unsere Wanderung rückt immer näher. Laut einer Legende wurde Genoveva einst fälschlicherweise der Untreue beschuldigt, weshalb ihr Mann sie und ihren gemeinsamen Sohn verstieß. In der großen, muschelartigen Höhle fanden die beiden Schutz und lebten dort über Jahre hinweg. Der Mann erkannte, dass er in die Irre geführt worden war und nahm Genoveva nach Jahren wieder zurück zu sich. Auf diese Legende beruht der Name der Höhle.
Aber auch abseits der Geschichte ist die Höhle ein echtes Highlight. Sie ist sehr groß und in den Stein sind Stufen geschlagen.
Nach dem Abstieg zur Genovevahöhle wird der Weg wieder deutlich breiter und ist ab dann bis zum Schluss relativ eben.
Klausenhöhle
Weiter geht es zur nächsten Höhle (siehe Bild oberhalb). Diese ist sogar mehrstöckig und mithilfe einer Leiter auch der obere Bereich der Höhle einfach begehbar. Hier lebten einst Erimiten, die sich durch das zurückgezogene Leben die Nähe zu Gott erhofften. Aus dieser Zeit stammen auch die in Fels geschlagenen Gesichter.
Geyersley
Von diesem Aussichtspunkt aus lässt es sich prima auf das Tal und auf Burg Ramstein blicken.
Burg Ramstein
Die Ruine einer Lehensburg befindet sich auf einem Sandsteinfelsen. Sie kann besichtigt werden. Direkt an der Burg befindet sich auch ein Restaurant mit Biergarten.
Dieser Rundwanderweg war Schlusspunkt für unseren Mosel-Urlaub. Was wollt ihr euch in der Gegend noch anschauen? Oder gibt es weitere Orte, die ihr empfehlen könnt?
Kerstin