Ihr wollt Ingolstadt erkunden, braucht aber dringend noch einen Plan, welche Sehenswürdigkeiten sich in der Stadt lohnen? Dann habe ich heute 19 Tipps von Orten, die ihr unbedingt besuchen solltet.
Audi Forum und Museum Mobile
Wenn es etwas gibt, wofür Ingolstadt auch über die Grenzen von Bayern hinaus bekannt ist, dann ist das ganz sicher Audi. Denn der Hauptstandort des Autokonzerns befindet sich in der Großstadt. Hier rollen täglich unzählige Autos über das Band und können dort direkt vor Ort abgeholt werden. Auch ohne ein Auto zu kaufen, könnt ihr in die Welt des Konzerns eintauchen. Ganz einfach geht das mit dem Museum Mobile, das euch die Firmengeschichte näherbringt und einige tolle Fahrzeuge in petto hat. Ich habe euch das Museum schon mal vorgestellt – aber es ist nicht das einzige Highlight auf dem Audi Areal.
Denn direkt hinter dem Museum Mobile, gegenüber des Audi Forums, befindet sich die Erlebnisgastronomie Mövenpick. Ein Restaurant, das sich auch hervorragend zum Frühstücken (11,90 Euro pro Erwachsenem, montags bis samstags 8-10 Uhr) oder zum Sonntagsbrunch (23,90 Euro pro Erwachsenen, Kinder bis 120 cm Größe gratis, bis 150 cm 11,90 Euro; 10-14 Uhr) eignet.
Jeden Monat lässt sich Audi für seine unterschiedlichen Restaurants verschiedene Highlights einfallen. Es lohnt sich also, vorab im Internet nachzusehen, ob eine bestimmte Motto-Woche stattfindet oder ihr euch auf ein besonderes Menü freuen könnt.
Auf geht es in das Zentrum der Stadt. Am günstigsten parkt ihr übrigens am Volksfestparkplatz. Ganztägig kostet das Parken hier nur 2 Euro, zwischen 13-18 Uhr sogar nur 1 Euro. Von hier aus seid ihr im Nullkommanix im Stadtzentrum.
Asamkirche
Ein kleines, verstecktes Juwel inmitten der Stadt ist die Ingolstädter Asamkirche. Ihren Namen hat sie den Brüdern Asam zu verdanken, die zahlreiche Bauten im 17. und 18. Jahrhundert gestaltet haben. Zu ihren bekanntesten Werken gehören die Klosterkirche Weltenburg, Asamhaus- und kirche in München sowie das Bischofspalais in Eichstätt. Aber auch viele weitere Stuckwerke in ganz Bayern, Teilen Böhmens und der Schweiz gehören zu ihren Meisterstücken.
Der offizielle Name der Asamkirche lautet St.-Maria-de-Victoria. Leider kostet es Eintritt, die Kirche zu besichtigen – mit 3 Euro pro Person könnt ihr euch die barocke Perle auch von innen ansehen.
Liebfrauenmünster
Eine weitere Kirche, die nur wenige hundert Meter entfernt von der Asamkirche steht, ist das Liebfrauenmünster (auch Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau). Es handelt sich dabei um eine katholische Hallenkirche aus der Spätgotik und schon von außen ist das Münster ein kleines Highlight. Rund um das Gotteshaus gibt es übrigens eine sehr bekannte Legende, die auch erklärt, wie der Platz “Am Stein” nahe der Moritzkirche zu seinem Namen kam. Die Geschichte könnt ihr in diesem Blogbeitrag nachlesen.
Besonders sehenswert im Inneren des Münsters ist eine Krippe mit 250 Figuren, die aus dem 18. Jahrhundert stammt. Sie wurde aufwändig restauriert und kann seitdem ganzjährig bestaunt werden. Ein weiteres Highlight ist das Altarfenster das nach Albrecht Dürer Anfang des 16. Jahrhunderts gestaltet wurde.
Kreuztor
Von hier aus sind es nur noch wenige Schritte zum Kreuztor. Es gilt als das Wahrzeichen der Stadt und ist ein Relikt aus der zweiten Ingolstädter Stadtmauer. Noch heute führt der Verkehr durch das Tor hindurch. Solltet ihr stadtauswärts gehen wollen, solltet ihr euch für den Gehweg auf der linken Straßenseite entscheiden. Von hier aus könnt ihr um das Kreuztor herum gehen und bekommt einen ganz besonderen Blick auf die mit Efeu bewachsene Mauer.
Alte Anatomie
Wir bleiben außerhalb der Stadtmauer und biegen nach links ab. Langsam nähern wir uns dem Hallenbadparkplatz, doch zuvor biegen wir nach links in die Anatomiestraße ein. Hier befindet sich das Deutsche Medizinhistorische Museum. Abgesehen von dem Museum selbst lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall wegen des Gartens. Dieser ist immer dann frei zugänglich, wenn das Museum geöffnet hat (Di-So, 10-17 Uhr) und ist kostenlos. Während der warmen Jahreszeit werden sogar unterschiedliche Themenführungen angeboten. Besonders der Duft- und Tastgarten ist eine Besonderheit. Auch Rollstuhlfahrer und Blinde können hier die rund 50 Heilpflanzen erkunden – die Hochbeete sind mit Blindenschrift versehen und machen so ein Erleben mit allen Sinnen möglich.
Leider war ich an einem Montag in der Stadt und konnte mir weder das Museum, noch den Garten ansehen. Deshalb kann ich euch an dieser Stelle leider keine Bilder davon zeigen. Im Internet findet ihr aber zahlreiche Aufnahmen vom Garten.
Taschenturm
Wenn ihr der Straße weiter entlang der Stadtmauer folgt, könnt ihr schon nach wenigen Schritten den Taschenturm oder Taschentorturm sehen. Er ist das höchste Tor der Stadtmauer und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Auch für die Hexenverfolgung spielte der Turm eine traurige Rolle. Da hier der Henker lebte, wurde es auch als Stadtgefängnis genutzt und zahlreiche Folterungen wurden dort nachweislich unternommen. Einst floss vor dem Taschenturm das Wasser eines Grabens – heute finden sich rund um die Stadtmauer Grünflächen.
Hohe Schule
Die Hohe Schule mit ihrem Fresko an der Außenfassade ist ebenfalls einen Besuch wert. Einst befanden sich hier Teile der medizinischen Fakultät. Es soll entfernt auch für Mary Shelleys Frankenstein-Erzählung eine Art Inspiration gewesen sein. Heute befindet sich in der Hohen Schule mehrere Räume der Universtität Eichstätt-Ingolstadt.
Moritzkirche
Inmitten der Innenstadt, nahe Am Stein, befindet sich die wohl älteste Kirche der Stadt. Sie wurde im 9. Jahrhundert errichtet und verfügt über mehrere Kapellen in Seitenschiffen.
Direkt neben dem Gotteshaus befindet sich der Pfeifturm. Auf ihm wohnte bis vor 80 Jahren ein Türmer, der Brände und Gefahren im Stadtgebiet zu melden hatte. Der Turm selbst wird noch heute als Aussichtsturm genutzt. Außerdem wird von hier aus stets in der Silvesternacht das neue Jahr von einer Bläsergruppe eingeblasen.
Altes Rathaus
Direkt hinter der Moritzkirche befindet sich das Alte Rathaus. Auch von hier aus kann man den Pfeifturm bestaunen. Seine Ursprünge gehen auf das 14. Jahrhundert zurück – im 19. Jahrhundert wurde es so umgebaut, wie wir es heute kennen.
Heute ist darin der Sitz des Oberbürgermeisters. Außerdem ist der historische Sitzungssaal für Empfänge und Trauungen eine beliebte Location.
Herzogskasten
Das Alte Schloss der Stadt ist vielen als Herzogskasten bekannt. Er wurde im 13. Jahrhundert errichtet und beinhaltet sogar eine Schlosskapelle. Daher gilt der Herzogskasten auch als ältester Profanbau der Stadt. Seit 1981 befindet sich darin die Stadtbücherei. Vom Carraraplatz aus lässt sich das Gebäude betreten.
Theaterplatz
Am heutigen Theaterplatz befand sich einst ein Kloster, das durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Grundrisse der Kirche lassen sich noch heute erahnen, wenn man das Pflaster genau betrachtet. Seit 2007 wird auf dem Theaterplatz regelmäßig ein Viktualienmarkt abgehalten. Zur Weihnachtszeit findet hier auch der Ingolstädter Christkindlmarkt statt.
Donaustrand
Lust auf Sommerfeeling? Dann seid ihr am Donaustrand genau richtig. Denn hier finden zahlreiche Events, wie etwa Konzerte oder Partys, im Freien statt. Auch die WM wurde mittels Public Viewing hier übertragen. Ansonsten ist der Donaustrand ein perfekter Ort zum Entspannen.
Reduit Tilly
Südlich der Donau, unweit des Donaustrands und am Klenzepark, befindet sich das Kernstück der ehemaligen Festung “Brückenkopf”: Das Reduit Tilly. Es wurde im 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil errichtet und beherbergt heute Teile des Bayerischen Armeemuseums.
Klenzepark
Eine grüne Oase unweit der Donau ist der Klenzepark, auch Klenze. Er ist 20 Hektar groß und deshalb ein beliebter Ort für die Ingolstädter, um Durchzuatmen. Immer wieder finden hier auch Feste wie etwa das Open Flair oder das Klenzefest statt.
Turm Triva
Inmitten des Klenzeparks, von der Donau aus kommend linkerhand, befindet sich der Turm Triva. Er diente einst als östlicher Flankenturm des Reduit Tilly und wurde nach dem zweiten Weltkrieg als Notunterkunft für Vertriebene und Flüchtlinge genutzt. Danach wurde das Gebäude vielseitig genutzt. Zum Jahr 1992 hinw urde es anlässlich der Landesgartenschau saniert. Seit 2011 befindet sich darin das Bayerische Polizeimuseum. Darin werden immer wieder spannende Ausstellungen gezeigt, wie etwa die zum Mordfall Hinterkaifeck.
Neues Schloss
Am Ende der Ludwigstraße befindet sich der Paradeplatz, der zum Neuen Schloss führt. Das Schloss gehört zu den bedeutendsten Bauten des 15. Jahrhunderts in Bayern und gilt als moderne Residenz. Seit 1972 befindet sich im Gebäude das Bayerische Armeemuseum. Rund um das Gebäude bieten anlässlich des Ingolstädter Herzogfestes (zweijährig, meist im Juli) zahlreiche Marktleute ihre Waren feil. Ein toller Ort zum flanieren – dabei solltet ihr euch vor allem das große Feldlager ansehen.
Unweit der Festung befindet sich die Rossmühle. Sie ist ein kleines Unikat, wurde sie ergentlich erbaut, um im Falle eines Angriffs die Ingolstädter Bevölkerung weiterhin mit Mehl zu versorgen. Sie befindet sich nicht an der Donau oder Schutter, sondern wird durch eine Göpfelanlage betrieben, die von Pferden in Bewegung gesetzt wurde.
Pascolinihaus
Geht ihr vom Schloss aus die Einkaufsstraße entlang bis zu Am Stein und biegt dann in Richtung Volksfestparkplatz ein, dürfte euch sicherlich rechterhand das Gebäude auffallen, in dem sich die Post befindet. Dabei ist im Pascolinihaus seit seiner Erbauung die Post beherbergt – das war 1907. Man versuchte, sich beim Bau in das bestehende Stadtbild einzufügen.
Der Turm des Gebäudes wirkt vielleicht auf den ersten Blick etwas fehl am Platz – tatsächlich hatte er aber eine wichtige Bedeutung. Hier spannten sich einst in alle vier Himmelsrichtungen die Kabel der einzelnen Telefonanschlüsse der Stadt. Im Gebäudeinneren befand sich die Schaltzentrale, in der Vermittlungsdamen die Kontakte knüpfen. Heute ist der Turm überflüssig geworden und steht leer.
Kapuzinerkloster
Wir führen unseren Weg weiter fort. Nachdem wir zwei schmale, eng beieinander liegende Einbahn-Straßen überquert haben, sind wir auf einem kleineren Platz angelangt, hinter dem sich eine orangefarbene Kirchenfassade aufbaut. Seit 2006 befindet sich hier das Kapuziner-Kloster, erbaut wurde das Gemäuer bereits im 13. Jahrhundert. Ein geschichtsträchtiger Ort, der bereits einige Orden beherbergte und auch Plündereien und Zerstörung miterlebte.
Ich führe meinen kleinen Rundgang zu Ende, indem ich wieder zum Volksfestparkplatz schlendere.
Ihr seid Ingolstädter und habt noch weitere tolle Tipps für eure Stadt? Dann freue ich mich auf eure Kommentare! Egal ob Geheimtipps, Sehenswürdigkeiten oder sonstige Dinge, die man auf jeden Fall auf der Schanz erleben sollte – gern her damit! 🙂
Kerstin
3 Gedanken zu „19 Dinge, die ihr in Ingolstadt tun solltet“