[Gastbeitrag]
Herzlichen willkommen in Münster!
Ich werde dich heute einen Tag durch die Stadt führen. Leider ist heute Montag und kein Wochenmarkt. Dieser ist immer Mittwoch und Samstag und vor allem am Wochenende gut besucht. Der Markt findet direkt im Zentrum auf dem Domplatz statt. Der Dom ist eine schön renovierte Sandsteinkirche, die mir besonders gut von außen gefällt. Vom Domplatz aus sieht man auch das alte Rathaus, in dem nach dem 30-Jährigen Krieg 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde. Die Straße, die vom Rathaus abgeht nennt sich Prinzipalmarkt und hier kann man teuer einkaufen gehen, wenn man möchte.
Bei gutem Wetter kann man die Stadt super zu Fuß erkunden. Das Zentrum innerhalb der alten Stadtmauer hat man schnell gesehen. Die Stadtmauer selbst gibt es nicht mehr, stattdessen verläuft dort ein Grüngürtel mit einer Straße nur für Radfahrer und Fußgänger – die Promenade. An dieser kann man sich gut orientieren und findet schnell wieder zurück ins Zentrum. Aktuell gibt es bis zum 1. Oktober die Skulptur Projekte in Münster, etwas für Kunstinteressierte. Überall in Münster werden seit 1977 alle 10 Jahre Skulpturen von internationalen Künstler*innen ausgestellt. Spannend ist eine Skulptur im Hafenbecken, über die man drüber laufen kann, allerdings nur, wenn man sich die Schuhe auszieht.
Wir werden aber nun aus dem Zentrum rausgehen. Westlich liegt das Schloss, in dem die Universität ihren Sitz hat. Dahinter gibt es einen schönen Botanischen Garten, in dessen Tropenhaus kleine Wachteln rumlaufen. Wir gehen weiter nach Süden, ein kurzes Stück die Promenade entlang und zum Aasee. Dies ist ein kleiner künstlich angelegter See, der im Sommer zum Picknicken, Segeln und Tretbootfahren einlädt. Weiter vom Zentrum entfernt und rechts vom See gelegen gibt es ein kleines Freilichtmuseum und den Münsteraner Allwetterzoo. Zum Essen gehen wir wieder in Richtung des Bahnhofs und zur dahintergelegenen Wolbecker Straße. Dort gibt es eine gute Auswahl an Imbissen und Restaurants. Sehr empfehlen kann ich die Peperoni (Wolbecker Str. 24, Mo.-Sa. 10-22 Uhr), die günstig ist und ein veganes Pfannengericht zum Nachnehmen, plus frischen Saft, Salat und Obst anbietet. Man sitzt dort außerdem sehr gemütlich auf Perserteppichen und zwischen viel frischem Gemüse und bunt bemalten Kacheln.
Als Schlecht-Wetter Alternative können wir die Museen in Münster zu besuchen. Wer Kunst mag, hat die Wahl zwischen dem LWL-Museum für Kunst und Kultur, das eine gemischte Sammlung mit Kunst aus dem Mittelalter bis zur Moderne besitzt und dem Picasso Museum. Für Kinder interessant ist das LWL-Naturkundemuseum, das zwischen Freilichtmuseum und Zoo liegt. Dort gibt es spannende Ausstellungen, zum Beispiel zu Dinosauriern, sowie ein Planetarium. Falls man sich auch an ernstere Themen heranwagt, ist die Villa ten Hompel sehenswert. Die ehemalige Fabrikantenvilla war zur Zeit des Nationalsozialismus Sitz der Ordnungspolizei, nach dem Krieg wurde dort von einem Dezernat über Wiedergutmachungen entschieden. Heute ist die Villa ein Geschichtsort, der an die Verbrechen im Nationalsozialismus erinnert. Unter der Woche hat das Museum nur Mittwoch- und Donnerstagabend geöffnet.
Als schönen Abschluss für den Tag in Münster gehen wir nun noch in das Kneipenviertel, das im Norden des Zentrums liegt. Im Blauen Haus (Kreuzstraße 16, ab 12 Uhr geöffnet), welches eine ganz besondere Atmosphäre hat, trinken wir eine Münsterländer Altbierbowle und lassen den Tag ausklingen.
Ich hoffe dir hat der Rundgang gefallen und du kommst bald wieder!
Tanja bloggt auf Kornblumenblau über Bücher, Theater und verschiedenste Dinge aus und um ihre Heimat, das schöne Münster. Wenn ihr auf Kultur steht, werdet ihr ihren Blog lieben. Vorbeischauen lohnt sich! Vielleicht findet ihr dort den ein oder anderen Tipp?