[Gastbeitrag]
Berlin, die Heimatstadt der Fernwehschwestern – Claudia und Kathleen.
Wir versuchen euch in diesem Beitrag einen kleinen Einblick in unsere wunderbare und quirlige Hauptstadt bzw. Heimatstadt zu geben.
Wenn man an Berlin denkt, fallen einem eine ganze Menge Dinge ein.
Berlin…
… kann keinen Flughafen bauen
… ist groß, laut und wild.
… ist unfreundlich und direkt.
… ist Multi-Kulti.
… Shoppen, Party, Sightseeing und Leben.
… ist irgendwie immer noch Ost und West.
… ist immer eine Reise wert.
… ist Karneval der Kulturen, Festival of Lights, Fashion Week und Internationales Bierfestival.
Ich, Kathleen, wohne seit fünf Jahren nicht mehr in Berlin, sondern in einem sehr beschaulichen kleinen Ort in Baden-Württemberg. Aber ein paar Mal im Jahr reise ich in meine Heimatstadt um meine Familie und Freunde zu besuchen und schon beim Eintreffen am Flughafen in Tegel oder am Hauptbahnhof, weiß ich sofort wieder, dass ich in Berlin bin.
Woran merkst du, dass du in Berlin bist
… wenn der Busfahrer dir direkt sagt, dass du deinen fetten Arsch aus der Tür nehmen sollst damit er losfahren kann.
… wenn alle in den Bus einsteigen, aber direkt in der Tür stehen bleiben, weil sie ganz bestimmt die nächste Haltestelle wieder rausmüssen.
… wenn der Späti um die Ecke mitten in der Nacht noch geöffnet hat.
… wenn du eine Weinschorle bestellst und ein 0,2l Glas mit Wein bekommst und eine Flasche Wasser dazu. (Anmerkung: In Berlin wird Bier getrunken.)
Wie komme ich am Besten nach Berlin?
Allen Berlin-Reisenden können wir empfehlen mit dem Zug oder mit dem Flugzeug anzureisen. Ein Auto ist für einen Berlin-Trip wirklich unnötig. Zumal das Nahverkehrsnetz sehr gut ausgebaut ist und ihr auch nachts super von A nach B kommt.
Wer doch mit dem Auto anreisen möchte, sollte eine Unterkunft mit ausreichend Parkplätzen wählen. Denn gerade in der City sind Diese sehr rar.
Wo soll ich in Berlin schlafen?
Unterkünfte gibt es in so einer großen Stadt natürlich wie Sand am Meer, von günstig bis exquisit, ist alles dabei.
Für einen Sightseeing-Trip empfiehlt es sich in der City zu übernachten (Stadtteil Mitte oder Friedrichshain-Prenzlauer Berg).
Wenn wir in Berlin sind, schlafen wir im Holiday Inn City East Side. Als Ferienwohnung kann ich aber auch die Apartments von Topflat empfehlen.
Beides befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, an der Spree und an einem letzten vorhandenen Stück Mauer.
Was sollte ich in Berlin gesehen haben?
Berlin ist so groß und vielfältig, dass es schwer ist alles aufzuzählen.
Wir haben mal versucht die bekanntesten und vielleicht wichtigsten Sehenswürdigkeiten zusammenzustellen damit ihr für euren nächsten Berlin-Besuch gut gewappnet seid.
(Anmerkung der Redaktion: Der kleine gelbe Löwe hat mich mal auf einem Berlin-Trip begleitet um die große weite Welt zu erkunden und um am Ende in einem Bilderbuch zu landen.)
Ein guter Start für euren Berlin-Besuch ist das Museum „Story of Berlin” auf dem Kurfürstendamm. Ob es jetzt ein Muss ist, kann ich nicht entscheiden, aber ich persönlich finde es toll gemacht. Es zeigt 800 Jahre Geschichte Berlins und das Highlight am Ende ist die Atomschutzbunker-Führung.
Wenn ihr dann schon in der Gegend seid, könnt ihr auch gleich einen Blick auf die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche werfen. Sie wurde im zweiten Weltkrieg 1943 stark beschädigt. Nur die Turmruine blieb übrig und ist heute ein Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung.
Ein weiteres „Highlight“, wo Jahr für Jahr hunderte Touristen hinströmen, ist der Checkpoint Charlie. Er zählte zu den bekanntesten Grenzübergängen in Berlin zwischen 1961 und 1990 und trennte den US-amerikanischen von dem sowjetischen Sektor.
Original ist dort im Grunde nichts mehr. Es sind mittlerweile alles Nachbauten. Man kann sich mit verkleideten Soldaten fotografieren lassen oder sich einen Stempel in den Reisepass geben lassen.
Außerdem befindet sich dort auch das „Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie“. Es ist ein privates Museum zur Berliner Mauer und zeigt Fotos und Dokumentationen zu geglückten Fluchtversuchen.
Ich war selbst noch nie drin, obwohl wir damals direkt um die Ecke gewohnt haben. Es zählt aber zu den meistbesuchtesten Museen Berlins.
Was natürlich bei einem Berlin Besuch nicht fehlen darf, ist das Brandenburger Tor und auch das Regierungsviertel mit dem Reichstag.
Wer Lust hat, kann sich den Reichstag bzw. die Glaskuppel auch von Innen anschauen. Allerdings geht das nur nach vorheriger Anmeldung über ein Online-Formular. Wer einen Besuch anstrebt, sollte sich auf jeden Fall rechtzeitig anmelden. Von mir gibt es für den Reichstag eine Empfehlung.
Vom Regierungsviertel aus könnt ihr auf den Unter den Linden entlang schlendern und kommt dabei am Berliner Dom/Lustgarten und der Staatsoper vorbei. Es besteht die Möglichkeit den Berliner Dom von Innen zu besichtigen.
Wenn ihr weiterlauft, kommt ihr zu eurer Rechten direkt zum Alexanderplatz. Dort befindet sich das Rote Rathaus, wo der Berliner Bürgermeister sitzt und der Fernsehturm.
Der Fernsehturm von Berlin mit seinem 360° Ausblick über die Stadt gehört sicher zu einer der Touristen-Attraktion.
Ich persönlich finde allerdings, dass ihr vom Kollhoff Tower am Potsdamer Platz einen schöneren Ausblick habt. Also wenn ihr eine Aussichtsplattform besuchen wollte, würde ich den Panoramapunkt empfehlen.
Zu eurer Linken kommt er direkt zum Hackeschen Markt. Hier ist immer donnerstags und sonntags Markt. Hier bekommt man vom frischgepressten O-Saft bis Klamotten fast alles, was das Herz begehrt. Wenn ihr noch weiter schlendern möchtet, könnt ihr noch durch die Hackeschen Höfe spazieren. Auch für die Fotobegeisterten unter Euch, sind hier schöne Motive vor eure Linse zu bekommen.
Um sich noch ein kleines bisschen Berliner Geschichte anzuschauen, darf ein Spaziergang entlang der East Side Gallery nicht fehlen. Sie ist eine bemalte 1,3 Kilometer lange Teilstrecke der ehemaligen Berliner Mauer entlang der Spree. Sie ist mit über einhundert originalen Mauermalereien die längste Open-Air-Galerie weltweit.
Wo kann man in Berlin shoppen gehen?
Eine der vielen Shopping-Möglichkeiten unter freiem Himmel ist der KuDamm. Hier könnt ihr nach Herzenslust und mit jedem Geldbeutel eingekaufen. Ihr kommt dann auch am KaDeWe (Kaufhaus des Westens) vorbei. Meiner Meinung nach ist der Hype übertrieben, aber vielleicht bildet ihr euch einfach selber ein Bild.
Eine weitere Einkaufsstraße ist die Friedrichstraße. Auch hier sind die üblichen großen Marken vertreten.
Für schlechtes Wetter gibt es natürlich auch unzählige große Shopping-Malls:
– Alexa am Alexanderplatz
– Mall of Berlin in der Nähe vom Potsdamer Platz
– Potsdamer Platz Arkaden
Wo kann man gut essen und einen schönen Abend verbringen?
Ähnlich wie mit den Shopping-Möglichkeiten verhält es sich auch mit den Ausgeh-Möglichkeiten in Berlin. Eine so große Stadt bietet selbstverständlich auch unzählige Möglichkeiten.
Wir werden uns bei den Tipps eher auf die Innenstadt konzentrieren, denn es würde sonst wirklich den Rahmen sprengen.
– Hackesche Höfe (am Hackeschen Markt)
– rund um den Potsdamer Platz und im Sony Center
– entlang der S-Bahn-Bögen zwischen S-Friedrichstraße und S-Hackescher Markt
– Nikolai-Viertel
– Simon-Dach-Kiez rundum die Simon-Dach-Straße
Tipps für Familien
Wenn ihr mit euren Kindern einen Besuch in Berlin plant, haben wir natürlich auch ein paar Tipps.
Zum einen gibt es in der Innenstadt am KuDamm den Berliner Zoo.
Am Potsdamer Platz gibt es das Legoland Discovery Center, am Hackeschen Markt befindet sich das AquaDom & Sea Life Center und in der Nähe vom Brandenburger Tor könnt ihr Madame Tussauds besuchen.
Je nach Interesse könnt ihr in der Nähe vom Alexanderplatz noch das DDR-Museum oder das Berlin Dungeon besuchen.
Tipps für unterwegs
Das öffentliche Nahverkehrsnetz in Berlin ist sehr sehr gut ausgebaut und wenn ihr den Dreh einmal raushabt, ist es auch gar nicht so schwer und ihr könnt alle Sehenswürdigkeiten super erreichen.
Wenn euch das aber vielleicht etwas zu anstrengend ist und wenn ihr beim Sightseeing auch noch ein paar Informationen erhalten möchtet, für den empfehlen wir eine Tour mit den unzähligen Hop-On Hop-Off Bussen. Ich habe das selbst schon gemacht und es ist wirklich super. Ihr steigt einfach aus wo ihr wollt, schaut euch was an und steigt wieder ein – ganz ohne Stress.
Wenn ihr diese wunderbare Stadt von der Spree aus bestaunen wollt, findet ihr auch hier unzählige Anbieter, beispielsweise Reederei Winkler, Spreetours, Stern & Kreis und Spreetours. Einen Favoriten-Anbieter haben wir nicht, aber eine Tour in der Innenstadt oder die Brückenfahrt solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Für Diejenigen unter euch, die doch mit dem Auto in die City fahren, können wir den Parkplatz „Q-Park am Alexanderplatz“ empfehlen. Nicht gerade der günstigste Parkplatz, aber modern und großzügige Parkbuchten. Von dort aus sind diverse Sehenswürdigkeiten auch zu Fuß zu erreichen.
Achtung! Das Parkhaus befindet sich unter dem Alexanderplatz. Die Einfahrten befinden sich auf der Alexanderstraße und sind etwas mit Vorsicht zu genießen, da es dort immer recht voll ist.
Etwas abseits der Touristenpfade – Die Kulturbrauerei
Die Kulturbrauerei ist ein 25.000 m² großes Bauensemble. Sie steht mit ihren Höfen und ihrer einzigartigen Architektur seit 1974 unter und gehört zu den wenigen gut erhaltenen Berliner Industrie-Architekturdenkmälern vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Die ursprüngliche Nutzung der einzelnen Gebäude lässt sich auch heute noch durch die erhaltene Originalbeschriftung an den Fassaden erkennen.
Heute finden in der Kulturbrauerei verschiedenste Veranstaltungen, Konzerte und Festivals statt (unter anderem Bandwettbewerbe und Theaterfestivals) und sie ist zugleich Proberaum für verschiedene Künstler und Ensembles. Zu den Einrichtungen gehören Clubs, ein Kino, Restaurant, Show Room eine Möbelausstellers, Theater und viele mehr.
Zur Weihnachtszeit gibt es dort einen schönen kleinen Weihnachtsmarkt, dessen Besuch sich auf jeden Fall abseits der großen Weihnachtsmärkte in der City lohnt.
Sonntags findet auf dem Gelände ein „Street Food auf Achse“ Food Markt statt.
Ein weiteres Highlight in Berlin ist das „Festival of Lights“, was immer im Oktober stattfindet. Bei diesem wundervollen Event werden die Berliner Sehenswürdigkeiten in den verschiedensten Farben und Formen illuminiert.
Die Illuminationen sind auch wunderbar von einer Spreefahrt aus anzusehen. Zum Beispiel fährt eine Tour vom Hauptbahnhof bis zu den Allianz-Tower am Treptower Park. Dick eingepackt hält man es auf dem Schiff gut aus. Kamera nicht vergessen 😉
Wir wünschen allen Berlin-Reisenden ganz viel Spaß in dieser vielseitigen Stadt und lasst euch von der direkten Art der Berliner nicht abschrecken. Wir meinen es nicht so. 😉
„Wir Berliner haben eine große Schnauze, aber ein noch größeres Herz.“
Was habt ihr denn schon so in Berlin erlebt? Wir freuen uns auf eure Kommentare.
Auf Fernwehschwestern schreiben Kathleen und Claudia über ihre gemeinsamen Reisen und entführen an die schönsten Orte – unter anderem könnt ihr auf ihrem Blog über die griechische Insel Rhodos entdecken. Viel Spaß beim Stöbern! 🙂