Kastell Ellingen

Kastell Ellingen

Nachdem ich euch erst vor zwei Wochen mit der Römervilla Möckenlohe ein Bauwerk der Römer vorgestellt habe, ist heute das Kastell Ellingen an der Reihe.

Was ist das besondere am Kastell Ellingen?

Kastell Ellingen

Zunächst mal vorneweg: Die Lage des Kastells ist alles andere als typisch. Anders als sonst üblich liegt das Kastell nämlich nicht in Sichtweite anderer ehemaliger Türme. Es stammt vermutlich aus dem Jahr 120 n. Chr. und bot mit Maßen von etwa 90×80 Metern Platz für bis zu 300 Soldaten. Funde von Metall- und Knochenresten lassen darauf schließen, dass die Soldaten hier auch unterschiedlichste Dinge wie beispielsweise Waffen, fertigten.

Wohnungen nahe des Ellinger Kastells

Früher war es üblich, dass in unmittelbarer Nähe eines Kastells auch eine Siedlung angebracht war. Hier lebten nicht nur Frauen und Kinder der Soldaten, sondern auch Handwerker.

Kastell Ellingen

Ausgrabungen aus dem späten 19. Jahrhundert lassen darauf schließen, dass sich die Siedlung südlich und östlich des Kastells befand. Wie groß diese allerdings war ist leider unklar.

Wo befindet sich das Kastell Ellingen?

Fährt man von Ellingen aus in Richtung Höttingen, ist es eigentlich kaum zu übersehen. Nur wenige hundert Meter nach der Ortsausfahrt seht ihr bereits ein braunes Infoschild mit weißer Schrift. Direkt am Kastell kann man auch gut am Rand des Schotterwegs parken.

Ihr könnt das Kastell übrigens auch wunderbar zu Fuß erreichen. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch bei strahlendem Sonnenschein eine tolle Alternative.

Kastell Ellingen

Darum solltet ihr das Kastell besuchen

Wenn ihr ein kleines Stück Geschichte entdecken wollt, kann ich euch die Ruinen des Kastells empfehlen. Idealerweise kombiniert ihr den Ausflug mit anderen Römer-Highlights in der Region. Da wären neben den Überresten der Römer in Weißenburg (Therme, Kastell und sogar ein Römermuseum) auch das Kastell in Pfünz oder der Limesturm Erkertshofen. Der Burgus bei Burgsalach (hier gibt es sogar einen Rundwanderweg) ist ebenfalls sehr zu empfehlen.

Auf welchen Spuren der Römer wart ihr schon unterwegs? Ich freue mich auf eure Berichte in den Kommentaren.
Kerstin

Römervilla Villa Rustica Möckenlohe

Römervilla Möckenlohe

Die Altmühlregion war einst von Römern besiedelt. Kein Wunder also, dass es hier zahlreiche Bauwerke (z.B. Limesturm Erkertshofen, Kastell Pfünz) und sogar Wanderwege (Römerwanderweg Burgsalach vorbei am Burgus) gibt. Die Römervilla Möckenlohe ist ebenfalls ein ganz besonderes Stück Geschichte.

Villa Rustica in Möckenlohe

Die Römervilla Möckenlohe ist das ideale Beispiel dafür, dass Sagen auch oft einen Funken Wahrheit enthalten. Denn schon immer hatte man sich in der Gegend von einer Römervilla erzählt, die es hier einst gegeben haben soll. Wirkliche Beweise dafür gab es aber nicht – bis der Landwirt Michael Donabauer 1963 auf Mauerreste stieß. Luftbilder, die 20 Jahre später von diesem Fundort gemacht wurden, bewiesen, was viele Leute bereits vermutet hatten: Hier hatte einst ein römischer Gutshof gestanden.

1993 wurde der Hof dann ausgegraben und über den originalen Grundmauern rekonstruiert. Ein beeindruckender Ort für alle Geschichtsfans!

Was hatte die Römervilla zu bieten?

Dass die Römer keinesfalls schlecht lebten, dürfte kein Geheimnis sein. In der Villa Rustika gab es neben einer Eingangshalle, Fenstern und einem Keller auch einer Heizung. Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, sollte unbedingt das Museum zur Römervilla Möckenlohe besuchen. Außer montags ist das Museum immer geöffnet, die genauen Öffnungszeiten findet ihr übrigens hier.

Römervilla Villa Rustica Möckenlohe

Sehr zu empfehlen ist die Villa übrigens im August. Denn hier findet das Römische Erntedankfest mit einem großen Programm statt. Besonders für Kinder ist dieses Event ein echtes Muss.

Habt ihr die Villa Rustica schon mal besucht? Könnt ihr sie empfehlen? Dann freue ich mich auf eure Meinung in den Kommentaren.
Kerstin

Limesturm Erkertshofen

Limesturm Erkertshofen

Ein ganz besonderer Nachbau eines Limesturmes befindet sich in Erkertshofen. Einige Meter östlich des Dorfes steht der einzig steinerne Wachturm Deutschlands. Dieser wurde 1992 fertiggestellt und ist begehbar. Das Innere teilt sich in drei Geschosse auf, jedoch ist der Turm nur durch das erste Geschoss begehbar.

Limesturm Erkertshofen

Dies liegt daran, dass man den Turm vermutlich mit einer einziehbaren Leiter nutzte um so Angreifer besser abwehren zu können. Im ersten Stockwerk befand sich somit vermutlich die Wohnstube der Soldaten, im zweiten Geschoss der Dienstraum mit einer Galerie um das Areal besser zu überblicken. Das untere Geschoss wurde vermutlich als Lagerstätte für Lebensmittel verwendet, um die Soldaten zu versorgen.

Limesturm Erkertshofen

Folgt man der Straße in Richtung Osten kommt man zu einem Lehrpfad entlang des Limes. Nur wenige hundert Meter vom Turm entfernt ist ein Gedenkstein, der den Verlauf des Limes kennzeichnet.
Seit 2011 findet sich direkt am Limesturm ein Römischer Backofen. Dieser wurde im Rahmen des Tags des Dorfes von der Dorfgemeinschaft nach historischem Vorbild errichtet und wird für diverse Feste genutzt.

Weitere Tipps in der Region, die mit Römern zu tun haben sind das Kastell in Pfünz oder der Römererlebnispfad Burgsalach. Auch in und um Weißenburg haben die Römer einige Spuren hinterlassen. Welche Orte kennt ihr noch?
Kerstin

Kastell Böhming

Kastell Böhming

Wenn ihr euch schon länger für die Region rund um das Altmühltal interessiert, habt ihr sicher schon mitbekommen, dass es zahlreiche Bauwerke gibt, die auf die Römer zurückzuführen sind. Der Burgus bei Burgsalach, das Kastell bei Pfünz oder der Limesturm Erkertshofen sind nur einige Beispiele für eine Zeit, in der die Grenze des Römischen Reichs mitten durch Bayern führte. Ein weiteres ist das Kastell Böhming.

Kastell Böhming

Das Gebäude befindet sich nur unweit davon, wo heute die Kirche des Ortes steht. Daher finden sich direkt vor dem Gotteshaus einige Infotafeln zu den Spuren der Römer und den Böhminger Kastell.

Kastell Böhming

Das Kastell diente nicht nur zur Verteidigung der römischen Grenze, die nur unweit vom Kastell auf dem Pfahlbuck verlief. Auch den Übergang der Altmühl galt es zu überwachen, denn unweit des Kastells hatten sich Menschen angesiedelt, die die Kaufkraft der Soldaten schätzten und daher in ihrem kleinen Ort Märkte abhielten.
Durch den römischen Fortschritt geprägt hatten viele Wohnhäuser beheizbare Räume, es gab im Ort Thermen und Wirtshäuser und nachweislich auch einen kleinen Tempel.

Heute lässt sich der Zauber der Vergangenheit nur noch erahnen. Weder eine Ruine, noch eine Rekonstruktion finden sich hier. Ein Spaziergang rund um Böhming ist dennoch einen kleinen Ausflug wert. Zwischen Kipfenberg und Böhming beispielsweise gibt es eine schöne Mariengrotte, die in den 70er Jahren errichtet wurde. Ebenfalls empfehlenswert für Sport- und Actionfans: Am Talrand befindet sich ein Startplatz für Gleitschirmflieger.

Kennt ihr noch weitere Orte, an denen alte Kulturen ihre Spuren hinterlassen haben? Ich freue mich über Tipps – nicht nur im Altmühltal, sondern gern auch in Bayern oder ganz Deutschland!

Kerstin

Limesturm Burgsalach

Römer-Erlebnispfad Burgsalach

Es geht mal wieder hinaus ins Grüne. Denn wir begeben uns auf die Spuren der Römer. Wenn ihr vom Römerkastell Pfünz und anderen Fundstücken der Römerzeit noch nicht genug habt, bietet sich der Römer-Erlebnispfad Burgsalach hervorragend an, um bei einem gemütlichen Rundgang noch mehr über die Zeiten der Römer zu lernen.

Limesturm Burgsalach

Zunächst einmal habt ihr die Wahl zwischen zwei Rundwegen. Die kurze Route hat eine Länge von etwa 6 Kilometern (etwa 2 Stunden), die längere Variante ist fast 13 Kilometer (etwa 4 Stunden) lang.
Obwohl ihr viele Sehenswürdigkeiten wie den nachkonstruierten Limesturm mit der kurzen Wanderung auch zu Gesicht bekommt, solltet ihr allein schon wegen dem Burgus den längeren Weg in Kauf nehmen.

Limesturm Burgsalach

Was ist der Burgus?

Der Burgus ist ein Relikt aus der Zeit der Römer. Noch heute lassen sich die Ruinen bestaunen, die bis ins 3. Jahrhundert nach Christus zurückdatiert werden können.
Da leider nicht immer so sorgsam mit alten Bauten umgegangen wurde, wie es heute der Fall ist, sind nur noch die Grundmauern der Anlage erhalten. Diese wurden in den 60er Jahren im Rahmen eines Schulprojekts von Schülern und Lehrern des Christian-von-Bomhard-Gymnasiums in Uffenheim soweit saniert, wie sie noch heute zu sehen sind.
Der Burgus ist heute nicht nur denkmalgeschützt, sondern auch ein eingetragenes UNESCO-Weltkulturerbe. Geschichte pur direkt vor der eigenen Haustür, sozusagen.
Der Rundweg eignet sich auch hervorragend für Familien mit Kindern, da die einzelnen Stationen kindgerecht aufbereitet sind. So lernen die Kleinen alles über die Straßen der Römer und das einstige Kastell bei Burgsalach.

Kennt ihr noch weitere Orte, an denen man die Spuren der Römer sehen kann? Ich freue mich über eure Tipps im Altmühltal und ganz Deutschland!
Kerstin

Römerkastell Pfünz

Römerkastell Pfünz

Einst, zu Zeiten der Römer, führte der Limes durch weite Teile des Altmühltals. Eine dieser Spuren ist das Römerkastell Pfünz, auch als Römerkastell Castra Vetoniana bekannt. Es wurde etwa 90 n. Chr. erbaut und 233 n. Chr. von den Alemannen niedergebrannt wurde. Heute steht die Nachkonstruktion eines Nordtores am einstigen Platz.

Römerkastell Pfünz

Römerkastell Pfünz

Das Römerkastell Pfünz zählt zu einem von vielen teilrekonstruierten Kastellen in der Gegend. Andere Römerbauten im Altmühltal finden sich z.B. bei in Weißenburg in Form einer Therme und eines Kastells sowie die Villa Rustica in Möckenlohe.

Ihr seid Römer-Fans? Dann kann ich euch den Römerlehrpfad bei Burgsalach inkl. Burgus empfehlen.

Wisst ihr, wo die Römer sonst noch ihre Spuren im Altmühltal hinterlassen haben? Dann lasst eure Tipps gern in Form von Kommentaren da. Ich freue mich darauf.
Kerstin