Steinbrücke Schlosspark Dennenlohe

Schlosspark Dennenlohe

Ich freue mich darauf, euch heute an einen ganz besonderen Ort im Altmühltal zu entführen. Der Schlosspark Dennenlohe ist nur wenigen ein Begriff, sollte aber unbedingt auf eure To-Do-Liste fürs Altmühltal. Warum? Das erfahrt ihr hier.

Wo ist Dennenlohe?

Nur etwas mehr als 10 Kilometer westlich von Gunzenhausen und dem Altmühlsee gelegen, befindet sich bei Unterschwaningen der kleine Ort Dennenlohe. Direkt hier befindet sich ein altes Schloss aus dem 12. Jahrhundert. Doch das eigentliche Highlight ist nicht das Gebäude, sondern viel mehr das Drumrum. Denn die Familie von Süßkind, denen dieses barocke Juwel gehört, steckt ganz viel Zeit und Mühe in ein Herzensprojekt: Den Dennenloher Schlosspark.

Brücke asiatisch Schlosspark Dennenlohe
Asiatische Brücke im Rhododendronpark

Der Schlosspark Dennenlohe

26 Hektar voller Natur. Von Frühlingsanfang am 21. März bis Ende Oktober lässt sich der Landschaftspark werktags von 9-17 Uhr, ansonsten von 10-17 Uhr bestaunen. Zusätzlich öffnet zu speziellen Aktionstagen auch der Privatpark rund ums Schloss. Wann das zum nächsten Mal passiert erfahrt ihr am einfachsten auf der Veranstaltungsübersicht der Schlossverwaltung.

Teich mit Holzweg Schlosspark Dennenlohe im Altmühltal
Teich mit Holzweg

Alles zu seiner Zeit

Typisch Garten. Denn entgegen unserer neuzeitlichen Gewohnheit, alles sofort haben zu wollen, entschleunigt die Natur. Während im Mai der Rhododendronpark (übrigens der größte in Süddeutschland) ein echter Hingucker ist, kann man sich ab Juni auf die Rosenblüte freuen. Die leuchtenden Farben im Herbst werden von Pflanzen wie Herbstzeitlose, Aster, Hortensie oder Herbstkrokus (ja, so etwas gibts!) untermalt.

Wann ihr also den Park besuchen möchtet, liegt ganz bei uns. Ich war Ende Mai dort und war ganz begeistert vom bunten Rhododendron.

Japanischer Ahorn für den Garten im Schlosspark Dennenlohe, Gunzenhausen
Japanischer Ahorn

Was macht den Schlosspark Dennenlohe so besonders?

Wie eingangs erwähnt bieten 26 Hektar Platz für unzählige Möglichkeiten. Ein Besuch des Schlossparks ist also keineswegs etwas, was sich in ein bis zwei Stunden erledigen lässt. Je mehr Zeit ihr mitbringt, desto eher werdet ihr den Park genießen und desto mehr schöne Flecken finden können.

Direkt am Eingang haben wir einen Parkplan erhalten. Dort wird von 50 Orten gesprochen, die man unbedingt sehen sollte. Meiner Meinung nach Indiz genug dafür, wie viele Möglichkeiten dieser Park bietet.

Bhutantempel Bayern Altmühltal
Bhutantempel im Altmühltal, Bayern

Am rückwärtigen Teil des Dennenloher Schlossparks befindet sich ein Bhutantempel. Von hier oben aus lässt sich nahezu der gesamte nördliche Teil des Parks überblicken. Denn am Ende des Sichtfelds ist der Platnersberg zu erkennen, dahinter erblickt man sogar den Hesselberg.

Außerdem sehr sehenswert sind die einzelnen Themeninseln. Mehrere Insel sind hier in verschiedenen Stilen errichtet: Magnolieninsel, Bambusinsel und Lotusinsel sind nur ein paar wenige Beispiele dafür.

Steinbrücke
Steinbrücke

Wo parken?

Der Schlosspark Dennenlohe ist ein ausgezeichneter Ort zum Verweilen. Euer Auto könnt ihr direkt am Eingangsbereich abstellen. Hier gibt es einen großen geschotterten Parkplatz.

Mir hat der Besuch am Schlosspark sehr gut gefallen und hoffe, dass ihr das genauso seht. Ich bin schon gespannt darauf eure Erfahrungsberichte zu lesen. Was war euer Highlight, was hat euch weniger gut gefallen – würdet ihr einen Besuch weiterempfehlen? Hinterlasst eure Meinung dazu gern in den Kommentaren.
Kerstin

Thingstätte Hohes Kreuz Eichstätt

Thingstätte Eichstätt

Vielen in und um Eichstätt ist das Hohe Kreuz oberhalb vom Café Schönblick wohl ein Begriff. Etwas oberhalb vom Neuen Weg thront das Kreuz, darunter befinden sich zwei Holzbänke und von dort aus hat man einen herrlichen Ausblick hinüber zur Willibaldsburg.
Das Hohe Kreuz wurde 1854 errichtet, um Gott für die Verschonung der Eichstätter vor der Choleraseuche zu danken. Die verwitterte Grünfläche darunter und die Geschichte dahinter, ist vielen – vor allem jungen Leuten –unbekannt: Die Thingstätte Eichstätt.

Hohes Kreuz Ausblick Eichstätt Panorama

Bei dieser Grünfläche handelt es sich um die sogenannte Thingstätte. Der Begriff „Thing“ stand bei den Germanen für einen Versammlungsort. Allerdings stammt diese Thingstätte nicht aus der Zeit der Germanen, sondern wurde durch die Nazis aus Propagandazwecken 1935 errichtet und 1937 fertiggestellt. Im selben Jahr wurde dort die Sonnwendfeier der NSDAP gefeiert. Nach der Zeit des 3. Reiches wurde die Thingstätte aber nicht mehr gepflegt, weshalb sie heute nur noch eine zugewachsene Ruine ist.

Thingstätte Hohes Kreuz Eichstätt

Seit der Nazizeit wurde der Platz nur noch wenige Male für öffentliche Zwecke genutzt. Zum ersten Mal geschah das bereits 1946. Rund 700 Sänger versammelten sich an der Thingstätte im Rahmen eines Chortreffens.

1963 belebte die Diözese den Thingplatz erneut. Hier zelebrierte man den Diözesan-Frohschartag mit Messen, Volkstänzen, Spielen und Theaterstücken.

1988 wurden hier im Rahmen der Sommerspiele das Theaterstück „Eiche und Angora“ aufgeführt. Dabei handelt es sich um ein Stück, dessen Handlung zum Ende des 3. Reiches spielt. Die Veranstalter waren sich der Verbindung durchaus bewusst.

Blume

Seitdem ist der Platz wieder weitgehend in Vergessenheit geraten. Leider findet sich hier nicht mal eine Infotafel, um Besucher und Wanderer auf die Geschichte der Örtlichkeit hinzuweisen.

Wie komme ich zur Thingstätte Eichstätt?

Leider gibt es auf Google Maps keine exakte Wegbeschreibung.
Fahrt ihr die B13 von Eichstätt kommend in Richtung Weißenburg, nehmt die Abzweigung in Richtung Wintershof. Kurz vor Wintershof rechts auf den letzten Schotterweg einbiegen. An der Wegscheide rechts halten. Von da ab dem Fußweg nach rechts folgen. Nach einigen Metern seid ihr am Hohen Kreuz angelangt.

Kennt ihr die Thingstätte? Was haltet ihr von dem umstrittenen Ort?
Ich freue mich auf euer Kommentar.

Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen

Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen

Wir schreiben das Jahr 1965 in Gunzenhausen. Obwohl dieses Datum gar nicht so weit entfernt scheint, herrschte zu dieser Zeit der Kalte Krieg. Die Angst vor einem Atomangriff ist in der gesamten Bevölkerung vorhanden. Besonders die Menschen, die in größeren Städten leben, fühlen sich bedroht. So auch die Bewohner von Fürth. Ein atomarer Angriff auf Nürnberg würde auch Fürth zerstören, weshalb der Ruf nach einem Schutzbunker laut wird. Einem besonderen Schutzbunker für Patienten des Fürther Krankenhauses – kurz: Das Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen.

Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen

So war das Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen ausgestattet

So entsteht im fast 60 Kilometer entfernten Gunzenhausen ein 4000 Quadratmeter großes, unterirdisches Areal. Ausreichend, um 370 Menschen für 14 Tage zu versorgen. 15 Krankenzimmer mit Betten für Erwachsene und Kleinkinder, 5 OP-Einheiten und 1 Röntgenraum werden für insgesamt 3,9 Millionen DM angeschafft und eingerichtet. Eine Küche, sanitäre Anlagen und Zimmer für die Belegschaft, die im Ernstfall zu vierzehnt in 24-Stunden-Schichten die 370 Patienten versorgen sollte. Ein nahezu unmögliches Unterfangen.
Dennoch ist das Bezirkskrankenhaus relativ gut durchdacht. Es gibt einen eigenen Brunnen, Notstromaggregate und ein System, das die Luft filtert.
Dafür finden sich Schwächen in der Versorgung mit diversen Lebensmitteln oder Medikamenten. Während die Möglichkeit einer Geburt im Bezirkskrankenhaus durchdacht und eingeplant wurde, hatte niemand einen Gedanken daran verschwendet, dass es auch möglich ist, dass Menschen während dieser 14 Tage sterben könnten. Keinerlei Kühlräume oder letzte Ruhestätten finden sich in dem Areal.

Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen

Das Bezirkskrankenhaus wurde glücklicherweise von einem Ernstfall verschont. Genutzt hat man es trotzdem. Erstmals 1989 um DDR-Flüchtlinge vorübergehend unterzubringen, dann zwei Jahre später im Jahr 1991 um rumänische Aussiedler zu versorgen.

Betriebsbereit war die Einrichtung bis 1996. Erschreckend, wenn man darüber nachdenkt, dass das erst wenige Jahre her ist. Heute sind Führungen mit Wolfgang Faig durch das historische Gemäuer möglich. Hierfür ist eine Voranmeldung in der Stadt Gunzenhausen notwendig.

Einen sehr sehenswerter Beitrag zum Thema Bezirkskrankenhaus Gunzenhausen findet ihr übrigens in der Mediathek des Frankenfernsehens.

Wart ihr schon mal in einem Bunker? Ganz schön beklemmendes Gefühl, nicht wahr? Wie habt ihr eure Zeit dort wahrgenommen? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Viel Spaß beim Entdecken!
Kerstin