Jedes Jahr am 1. November besuchen Christen die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Allerheiligen ist ein Brauch, der selbst nach vielen hundert Jahren noch praktiziert wird. Dazu werden die Gräber geschmückt und Kerzen angezündet. Man gedenkt den Verstorbenen und vielerorts findet am Friedhof eine kleine Andacht statt, die mit der Gräbersegnung endet.
Das Datum wird im unteren Altmühltal, rund um die Region bei Kelheim und Riedenburg, auch mit einem anderen Brauch verbunden, den man in anderen Regionen Bayerns oft gar nicht kennt – die Allerheiligenspitzel.
Jedes Jahr um den 1. November finden deshalb die sogenannten „Spitzlmärkte“ statt.
Dort dreht sich alles um das tradionelle, süße Gebäck. Je nach Region wird es aus Biskuit- oder Lebkuchenteig hergestellt und mit buntem Zuckerguss verziert. Traditionell schenken Tauf- oder Firmpaten ihren Patenkindern jedes Jahr zu Allerheiligen etwas von der Süßigkeit.
Ich selbst kenne die Spitzl durch meine Oma, die mir als Kind jedes Jahr ein mit rosa Zuckerguss verziertes Allerheiligenspitzel schenkte.
Einst war der Gedanke hinter dem Geschenk ein ganz anderer.
Man war der Meinung durch Almosen und Geschenken an Arme oder Kranke den Verstorbenen zu helfen, früher aus dem Fegefeuer in den Himmel zu kommen. Daher sind die Allerheilgenspitzel vielerorts auch als Seelenbrezen bekannt.
Ihr wollt den Brauch hautnah miterleben?
Termine 2018:
31.10. – Spitzlmarkt in Kelheim
Meist findet auch in Dietfurt und in Riedenburg ein Spitzlmarkt statt.
Kennt ihr den Brauch oder gibt es bei euch in der Region einen ähnlichen? Aus welchem Teig sind die Allerheiligenspitzel dann? Oder kennt ihr sie unter einem anderen Namen?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
Kerstin