[Gastbeitrag]
Schon Goethe war begeistert von dieser Stadt in Sachsen, die in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Boom erlebt hat. Mit bis zu 16.000 neuen Einwohnern pro Jahr gilt Leipzig momentan als schnellst wachsenste Stadt Deutschlands. Schon lange haben wir Leipziger den Berlinern den Rang abgelaufen und sogar der Hype um diese Stadt bekommt hier einen eigenen Namen „Hypezig“ wird dieser Zuzug inzwischen betitelt. Überall sieht man Baustellen, Hotels und Wohnhäuser schießen aus der Erde.
Momentan sollen in Leipzig 582.777 Menschen auf 297,8 km² leben. Das sind inzwischen verdammt viele wenn man sich überlegt, dass es vor ein paar Jahren noch einen Wohnungsleerstand gab und man sich die schönsten Wohnungen aussuchen konnte. Heute ist das nicht mehr so und auch dank der vielen Touristen, die Leipzig für sich entdeckt haben, ist es hier inzwischen immer voll.
Versteht mich nicht falsch, Leipzig hat durchaus seine schönen Ecken. Das Völkerschlachtdenkmal sollte man gesehen haben, die Thomaskirche, den Marktplatz mit dem alten Rathaus und vor allem unseren wunderschönen Zoo, in dem ich nebenbei arbeite. Leipzig kann richtig schön sein, vor allem in den warmen Monaten. Dann sitzen sie überall, die Studenten, die Familien, die Arbeitskollegen. Es wird gegrillt, Vikingerschach gespielt und einfach die schönen Temperaturen genossen. Aber ab und an wünscht man sich doch einen Platz, an dem es ein wenig ruhiger ist. An dem man einmal zur Ruhe kommen kann. Besonders als Hundehalterin genießt man genau diese Orte – und das schöne ist: Man kennt sie!
Zwei meiner Lieblingsplätze möchte ich euch heute vorstellen und euch bei eurem Besuch in unserem schönen „kleinen Paris“ auch eine kleine Auszeit gönnen.
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Der „Störmi“
So wird er von uns einheimischen genannt, in den Reiseführern wird er sicher als Störmthaler See geführt. Er befindet sich ein kleines bisschen auswärts, wird aber inzwischen auch von den ansässigen Hop on and off- Bussen angefahren.
Wie alle Seen in und um Leipzig ist er künstlich angelegt worden, indem alte Braunkohletagebaus geflutet wurden. So entstand das Leipziger Neuseenland. Es war als Urlaubsparadies gedacht, quasi als Pause von der Großstadt. Bei vielen ist der Cospudener See bekannter und eben im Sommer auch überlaufen. Wenn wir aber unsere Ruhe und vor allem für die Hunde auch etwas Platz und Möglichkeit zum Laufen haben wollen, dann fahren wir zum Störmi. Dort gibt es zwar keinen Sandstrand, dafür aber wirklich Ruhe. Der See wird besonders von Hundehaltern genutzt und geliebt. Man liegt nicht dicht aneinander gedrängt, aber im Umkreis von 10 Metern hat man sicher mindestens einen hündischen Nachbarn. Wen das nicht stört, der kann hier getrost den ganzen Tag verbringen. Durch den natürlichen Bewuchs findet man durch die Büsche aber dennoch Schatten. Auf Bewirtung in Form von Eiscafes oder Ständen muss man aber an den meisten Plätzen verzichten.
Dafür kann man auch an kühleren Tagen die Möglichkeit nutzen und den See umlaufen. Das sind rund 20 Kilometer, also einen ganzen Tag sollte man dafür schon einplanen. Man kann entweder den asphaltierten Weg laufen oder rollen, oder sich am Ufer einen Weg suchen.
Besonders abends ist es dort wunderschön. Die meisten sind dann nämlich schon zu Hause und man hat den See gefühlt für sich alleine. Wer also eine kurze Auszeit von seinem Städteurlaub hat, sollte sich hierhin abends verirren und mit einem kühlen Bier den Sonnenuntergang genießen.
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Der Volkspark
Für alle, die nicht soweit raus fahren wollen ist der Volkspark ideal. Man erreicht ihn mit den Linien 1 oder 2 Richtung Lausen und steigt am Adler aus. Von hier sind es höchstens 10 Minuten zu Fuß und schon steht man in einem riesigen Park, in dem man keine Straßengeräusche oder Lärm mehr hört. Wer möchte kann sich auf den Wiesen niederlassen und ein Buch lesen oder sich einfach die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Vorsicht nur bei der ersten großen Wiese direkt am Parkplatz! Das ist eine Hundewiese und es gibt leider immer wieder Hundehalter, die die Hinterlassenschaften nicht wegmachen. Bevor ihr euch also neben die Hundehaufen legt, geht lieber ein paar Schritte mehr in den Park.
Wer dann keine Lust mehr auf diese Wiese hat kann im angrenzenden kleinen Wäldchen einen schönen Spaziergang machen und schauen, was man neben Bärlauch und Buntspechten noch entdeckt. Die Hunde haben hier auch eine ideale Möglichkeit sich die Pfoten zuvertreten und dank der Weißen Elster gibt es sogar die Möglichkeit die Füße ins kalte Nass zu legen.
Wer es lieber sportlich mag, der kommt im Volkspark auch voll auf seine Kosten. Unweit des Parkplatzes kann man sich Paddelboote ausleihen und eine schöne entspannte Fahrt über die Weiße Elster machen, man kann Fußballspielen oder auf dem angrenzenden Tennisplatz auspowern.
Auch wenn im Volkspark, besonders nachmittags, wesentlich mehr los ist als am Störmthaler See hat man nie das Gefühl, dass man von Menschenmassen erdrückt wird. Alle nehmen Rücksicht aufeinander und freuen sich, einen schönen und entspannten Nachmittag zu haben.
Ihr seht, Leipzig hat noch mehr zu bieten als die üblichen Touristen Hot-Spots. Und wenn ihr schon einmal den Osten besucht, so empfehle ich jedem hier unser DDR-Restaurant in dem ihr richtig typische Speisen aus dem Osten bekommt, mit denen hier jeder groß geworden ist.
Vielleicht laufen wir uns ja bald am Störmi oder im Volkspark über den Weg. Dann sagt mir doch kurz „Hallo“, ich würde mich freuen.
Eure Dini von Hundekind-Abby.de.
Dini bloggt auf Hundekind Abby über alles rund ums Thema Hund. Dabei ist Abby ein ganz spezieller Hund: Sie leidet unter einer Schilddrüsenerkrankung. Dini kennt die Tücken der Krankheit und berichtet vom Alltag damit. Hut ab dafür! 🙂
Egal ob ihr einen Hund habt oder nicht: Der liebevolle Blog von Dini ist auf jeden Fall einen Besuch wert 😉